Für den 14.11.2021 war über die Website der DAV-Sektion Siegerland eine Wanderung zum Alpenhaus angekündigt. Nein, wir mussten nicht in Alpen fahren, um diese bei Wanderern beliebte Einkehrmöglichkeit zu erreichen. Das Alpenhaus befindet sich in greifbarer Nähe, nämlich gut versteckt im Wald des Sauerlandes bei Kirchhundem. Aus verschiedenen Richtungen kann man dorthin wandern, z.B. von Oberhundem über den Eselspfad oder auch vom Rhein-Weser-Turm aus.
Diesmal wählten wir allerdings einen anderen Einstieg in die Wanderstrecke, Abwechslung muss sein.
18 angemeldete Wanderer trafen sich pünktlich auf dem Wanderparkplatz „Steinernes Kreuz“. Die beiden an diesem Tag zuständigen Tourenleiter informierten vor dem Start über die zu beachtenden Besonderheiten auf dieser Tour. Dazu gehörte aufgrund von Wegsperrungen durch Baumfällarbeiten auch ein notwendiger Umweg. Um bei dieser Gruppengröße den Überblick zu behalten und keinen zu verlieren, wurden noch für den ersten Teil der Wanderung zwei Freiwillige gesucht, die von hinten den Überblick behalten sollten. Klar war auch, wer in den Busch muss, meldet sich bei den beiden ab. Das klappte hervorragend, wurde aber auf dem Hinweg nicht so oft genutzt. Also hielten sich die Wartezeiten für diese Buschbesuche in Grenzen.
Schon nach wenigen Kilometern war die Situation anders als bekannt. Wir konnten zwar die Abzweigung für unseren Umweg sehen, aber so ohne weiteres nicht erreichen. Ein Stapel von Baumstämmen in Längsrichtung zum Weg versperrte uns den Durchgang. Nach Sichtung der Lage und Abwägung der sichersten Passage konnten wir das Hindernis rechtsseitig im Gänsemarsch bewältigten und standen endlich an der Abzweigung zu unserem Umweg.
Aber hier kamen uns Zweifel. Wenn der Weg vor dem Hindernis schon nicht gesperrt war, wie würde es dann auf dem vor uns liegenden, ursprünglich geplanten Weg aussehen? Das musste geklärt werden. Während die Gruppe an der Abzweigung wartete, erkundete ein Tourenleiter die aktuelle Situation nach der Kurve. Dort war auch keine Sperrung und kein Hindernis vorhanden, so dass wir den Umweg nicht benötigten.
Schon nach wenigen hundert Metern sahen wir den Vorteil des ursprünglich geplanten Wanderweges:
Es wurde uns ein herrlicher Blick auf den Kneipp-Kurort Saalhausen geboten. Die Speicher der Handys hatten einiges zu verkraften, es wurden viele Bilder aufgenommen. Ein Teilnehmer erklärte uns die Entwicklung Saalhausens vom Ortskern mit wunderschönen Fachwerkhäusern bis zu dem neuen Kurpark. Auch das zählt zum Thema Umweltbildung. Der weitere Weg zum Alpenhaus war bezüglich der Hindernisse weniger spektakulär, bot uns aber einige schöne Aussichten über tieferliegende Anhöhen in herbstlichen Farben. Zu erwähnen ist noch, dass der Gesprächsstoff bei solchen Wanderungen wohl unerschöpflich ist. Der Tourenleiter in der vorderen Gruppe musste zur Prüfung der aktuellen Situation gar nicht so oft nach hinten schauen, alleine die gleichbleibende Lautstärke vermittelte ihm ein gutes Gefühl. Auch bei Steigungen reduzierte sich dieser Pegel nur gering. Das sprach für eine gute Kondition der Teilnehmer.
Unterstützt durch die Navigation mit der regionalen Wanderkarte erreichten wir pünktlich das Alpenhaus. Allerdings mussten wir bis zum Einlass noch ein paar Minuten warten, da die Tische der „Spätfrühstücker“ (11:45 Uhr!!!) erst noch abgeräumt werden mussten.
Ein Blick nach unten zur Hose und zu den Wanderschuhen zeigte uns die Folgen der doch teilweise durch die Baumfällarbeiten matschigen Wegstrecken. Das stellt aber für einen echten Wanderer kein Problem dar! Die Hose wird gewaschen und die Schuhe werden geputzt. Fertig!
Nachdem wir uns mit Alpenhaus-spezifischen Speisen gestärkt hatten, musste vor Antritt des Rückweges natürlich erst noch ein Gruppenfoto gemacht werden. Ein anderer Gast stellte sich als Fotograf inklusive Animation zur Verfügung. Er machte gleich so viele Fotos, dass es uns jetzt an einer umfangreichen Auswahl nicht fehlt.
Der Rückweg mit einer Länge von 5,5 km führte uns über den Standort des Hölzernen Kreuzes zurück zum Wanderparkplatz „Steinernes Kreuz“. Alle waren glücklich und zufrieden mit dieser schönen Wanderung und freuen sich schon wieder auf die nächste Tour.
So ist er eben, der offene Wandertreff: Ein Treffpunkt für alle interessierten Wanderer, wobei es keine Rolle spielt, ob man DAV-Mitglied ist oder nicht. Alle werden freundlich aufgenommen, können an dem unerschöpflichen Gesprächsstoff, dem Spaß und der Freude der Teilnehmer, der Einkehr in gemütliche Hütten und natürlich auch an der sicheren Überwindung von kleineren Hindernissen teilhaben.
Die Termine und die spezifischen Angaben zu den angebotenen Wanderungen werden hier bekannt gegeben.
Hans Günter und Christiane Reuschenbach