Ende September besuchte eine Gruppe von 14 interessierten Mitgliedern unserer Sektion die Firma Umweltservice Lindenschmidt in Kreuztal-Krombach. Manch einer denkt in dem Zusammenhang an ein einfaches „Giftmüll-Unternehmen“, doch wir konnten uns von einem viel breiteren Geschäftsfeld überzeugen. Das Kerngeschäft der Firma Lindenschmidt hat zweifelsohne mit „Gefährlichen Abfällen“ zu tun, wobei man heute eher nicht mehr von „Abfällen“, sondern von „Wertstoffen“ spricht. Zu Beginn des Besuchs wurden wir von Christoph Lindenschmidt, einem der Geschäftsführer, bei Kaffee und Gebäck begrüßt. In einer Präsentation wurde zunächst die Geschichte des familiengeführten Unternehmens präsentiert. Begonnen hat alles mit einem Abfuhrbetrieb für Gruben- und Schlammabfuhr Ende der 1950er Jahre. Bereits in den 1970er Jahren sahen die Gründer des Unternehmens die Chance, ihren Betrieb mit Hilfe mehrerer Standbeine weiterzuentwickeln. Sie errichteten z.B. ein Zwischenlager für besonders überwachungsbedürftige Abfälle. Heute ist das Unternehmen mit seiner hochspezialisierten Abfallbehandlungsanlage, die bundesweit führend ist, einer der sehr wenigen Betrieben dieser Art. Nachdem Ausflug in die Geschichte des Unternehmens und der „Theorie“ im Besprechungsraum startete die ersehnte Führung durch den Betrieb. Ab diesem Zeitpunkt übernahm Anna Hoffmann und ließ keine Frage zum Betrieb unbeantwortet. Erstaunlich für uns war die Tatsache, was alles notwendig ist, um die gefährlichen Abfälle sicher zu lagern, im Betrieb „unschädlich“ zu machen und für die weitere Nutzung weiter zu verarbeiten. Bevor ein fremder LKW mit den Abfällen auf das Werksgelände fahren kann, wird mithilfe von Schnelltests im hauseigenen Labor zunächst geprüft, ob das, was geladen ist, auch dem entspricht, was zuvor vom Versender angegeben wurde. Falschanlieferungen und nicht korrekt deklarierte Abfälle können so im Vorfeld sicher ausgeschlossen werden. In dem Betrieb werden jährlich über 100.000 Tonnen Sonderabfall behandelt, aufbereitet und nach Möglichkeit der Verwertung zugeführt. Anhand verschiedener Beispiele wurde verdeutlicht, dass alle Stoffströme einer umweltgerechten Entsorgung zugeführt werden. Bemerkenswert war es auch, wie intensiv Sonderabfälle bei richtiger Behandlung für den Wertstoffkreislauf genutzt werden können. Ein Fazit bleibt für uns zum Schluss: Am sinnvollsten ist die Vermeidung von Abfällen. Wenn das nicht möglich ist, ist immer die stoffliche Trennung wichtig und die richtige Entsorgung ausschlaggebend für einen aktiven Umweltschutz. Wir bedanken uns bei Umweltservice Lindenschmidt für die interessanten Einblicke in die betrieblichen Abläufe. Übrigens: Auch 2025 werden von der Redaktion "bergauf-bergab" Besichtigungen angeboten, wir möchten damit einen aktiven Beitrag zur Erreichung des satzungsgemäßen Vereinszwecks leisten.
Bericht und Bilder: Hendrik Kölsch, Redaktion bergauf-bergab. E-Mail: bergauf-bergab@dav-siegerland.de