Wanderwoche am Walchsee

Am 03. September 2022 machten sich 16 Wanderlustige auf den Weg nach Walchsee, um an dem Wanderangebot von Alfons Feldmann im Kaiserwinkl teilzunehmen. Acht Wanderungen wurden in der Beschreibung der Wanderwoche angeboten, wobei das eigentliche Portfolio an Wanderangeboten umfangreicher war, damit witterungsabhängig entsprechend umdisponiert werden konnte.
Einige Teilnehmer nahmen zum ersten Mal an der Wanderwoche in dieser Region teil und waren natürlich sehr gespannt auf die kommenden Aktivitäten. Zwei der angebotenen Wanderungen starteten direkt von unserer Unterkunft aus, so dass kein Auto bewegt werden musste. Auch am ersten Tag konnten wir von unserer Unterkunft starten und durch das idyllische Josefstal mit zwei kleinen Kapellen zur Haraualm aufsteigen. Bei sonnigem Wetter ging es dann über den Harausattel und die Riederalm zurück. Schlussendlich waren es 10 km Streckenlänge mit 350 Hm, also eine Tour zum Warmlaufen für die noch folgenden Herausforderungen.

Tatsächlich kann man nämlich am Walchsee und Umgebung wesentlich höher auf- und absteigen als bei unserer ersten Tour, was wir in den nächsten beiden Tagen nachhaltig erfahren durften.
Mit der Unterberghornbahn fuhren wir mit einem „one-way ticket“ zur Bergstation.
An der dicht bei der Bergstation liegenden Bärenhütte wurde bei schönem Wetter noch ein Gruppenfoto gemacht und dann ging es aufwärts zum Unterberghornhütte. Einige wanderten noch ein wenig weiter zum Unterberghorngipfel, die anderen konnten sich der Faszination der Aussicht nicht entziehen und genossen diese bei einem kühlen Getränk auf der Sonnenterasse der Hütte. Von dort aus konnte man nämlich bis zum Chiemsee und weiter ins Hinterland sehen. Das sind immerhin 50-60 km.          

Schon das Ticket für die einfache Bergfahrt ließ erahnen, dass uns ein Abstieg über etwa 1100 m bevorstand. Erschwert wurde der Rückweg dadurch, dass die Hütte, an der wir uns stärken wollten, geschlossen war. Und dies entgegen den allgemeinen Angaben auf der Beschilderung sowie im Internet. Immerhin stand in einem Kühlschrank eine Auswahl an Getränken zur Verfügung. Zusätzlich wurde in allen Rucksäcken nach Essbarem gesucht. Man staunt immer wieder, welche Restbestände noch mitgeschleppt werden. Es wurden eine gefleckte Banane, leicht geschmolzene Schokolade und Riegel sowie Nusspackungen… gefunden, wobei der Verzehr der geschmolzenen Komponenten doch zur Belustigung beitrug.

Auf diesen Abstieg folgte am nächsten Tag eine Tour zur Ritzaualm mit einem Anstieg von 660 m. Der Einstieg erfolgte über 314 Stufen aufwärts. Beißen war angesagt! An einer Wegegabelung entschloss sich eine Gruppe von 5 Personen in den Berg’k‘hof Kaisertal einzukehren. Dort soll es – so steht es auf den Werbeschildern – den weltbesten Kaiserschmarren geben. Er war ein Genuss. Ob dieser Kaiserschmarren nun der Beste ist, das können nur die Experten entscheiden. An der Antoniuskapelle trafen sich beide Gruppen wieder und traten gemeinsam den Rückweg an, diesmal zum Schluss wieder 314 Stufen herunter.           

Der Abstieg über 1100 m und der am nächsten Tag folgende Aufstieg von 660 m hinterließen ein gewisses Murren in der Muskulatur.
Man konnte das auch gut beim Frühstück sehen. Der Gang zum Buffet wirkte mitunter mühsam und vermittelte eine unreine Gangart.
Das hielt aber die meisten Teilnehmer nicht davon ab, um 09:30 Uhr wieder voll ausgerüstet und mit  guter Laune auf dem Parkplatz der Unterkunft zu stehen, um mit Spannung die nächste Tour in Angriff zu nehmen. Das Motto war: Wir lassen uns nicht unterkriegen.
Alternativ zu den Wandertouren war es bei dieser Wanderwoche auch möglich, sich für einen Tag abzumelden, um die Gegend und oder die Shopping-Möglichkeiten alleine zu erkunden. Abends wurde dann über die Mitbringsel berichtet.
Eine weitere Tour führte uns zur Lippenalm. Auf dem Weg begleiteten uns mal wieder Kühe ein Stück des Weges. Unsere Kuhflüsterin Sabine konnte auch gleich wieder einen guten Kontakt herstellen. Ein Glück, dass die Kühe in dieser schönen Gegend bodenständig sind. Bei einem Zwischenstopp an der Schwarzenbachalm wurden wir schon auf dem Hinweg von einer auf einem Felsblock stehenden Ziege genau beobachtet. Offensichtlich wurde dort schon die Anzahl der potentiellen Einkehrer für Ausschank und Küche ermittelt.
Der weitere Weg zur Lippenalm bot uns wunderschöne Ausblicke auf den Walchsee mit den umliegenden Ortschaften. Aus dieser Sicht kann man diese Gegend wirklich gut erklären.                                           
    
Erwähnenswert ist auch noch, mit welchen besonderen Angeboten an Speisen und Getränken die Almen für sich werben. Auf die Anfrage zu einer kleinen Brotzeit mit den üblicherweise bekannten Würstchen, wurden diese gleich in den Schatten gestellt und das einzig Gute, nämlich das St. Johanna-Würstel, angepriesen. Die Beschreibung hörte sich gut an, also erteilte einer von uns der Wirtin den Auftrag zur Lieferung einer solchen Brotzeit. Alle am Tisch sitzenden Wanderer bekamen ein Pröbchen und waren begeistert. Der eigentliche Besteller der Brotzeit war ebenfalls begeistert, wurde aber von dem Rest nicht so richtig satt. Na ja, vielleicht beim nächsten Mal.
An einer weiteren Alm war ein Getränk die Besonderheit. Es wurde in schmalen Gläsern, die wie Reagenzgläser aussahen, serviert. Den Namen wollen wir hier nicht erwähnen. Die einhellige Meinung der Teilnehmer war: Die trauen sich was.
   
Abschließend kommt natürlich die Frage auf: Wie konnten die Teilnehmer diese schönen Touren mit diesen Auf- und Abstiegen eigentlich schaffen? Natürlich auch durch die tolle Verpflegung in unserer Unterkunft. Es begann schon am Morgen mit einem umfangreichen Frühstücksbuffet. Nachmittags nach der Rückkehr von den Wanderungen wurde pro Tag ein anderer frischer Kuchen mit Kaffee serviert, von Pflaumenkuchen und Eierlikörtorte über Blaubeertorte bis hin zur Sachertorte.
Das Abendessen bestand aus einem 3-Gänge-Menue und hatte die Besonderheit, dass man bei Bedarf auch einen Nachschlag haben konnte.       

Schade, dass es am letzten Tag vor der Rückreise zum Abendessen keine Ente gab. Damit hätte man nämlich diese schöne, abwechslungsreiche und auch spannende Wanderwoche  mit den Worten „Ent(d)e gut, alles gut“ abschließen können.